Bloß kein Jahresrückblick!

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Schalten Sie jetzt bitte nicht ihren Fernseher an.
Es ist die Zeit der Jahresrückblicke.

Wetterkapriolen, Abgasaffären, EU-Krisengipfel, das Jahr war reich an schrecklichen Ereignissen, wie übrigens fast jedes Jahr. Die meisten der beklagenswerten Dinge sind von Menschen gemacht, es wird Zeit umzudenken, auf vielen Gebieten. Wie immer werden alle guten Vorsätze nicht fruchten und in einem Jahr beklagen wir die Katastrophen von 2016.

Auch kulinarische Rückschauen gibt es reichlich. Daher verzichte ich diesmal auf meinen schon gewohnten kulinarischen Jahresrückblick.
Dass Matthias Diether das first floor in Berlin verlassen hat und Berlin mit dem first floor eine kulinarische Institution von besonderer Güte verliert, wissen Sie längst. In einem halben Jahr werden wir schauen, was sich verändert und wie es im Hotel Palace weiter geht.

Die Neueröffnung des Jahres von Kevin Fehlings The Table wurde so oft beschrieben, dass es keiner weiteren Worte bedarf.

Dass Eric Frechon, Yannick Alléno, Frédéric Anton, Tanja Grandits, Peter Knogl, Heiko Nieder, Hendrik Otto und weitere kreative Geister uns in diesem Jahr mit sagenhaften Gerichten beglückt haben, ist kein Geheimnis, schließlich teile ich es ihnen ja sofort mit.

Die beste Pâtisserie erlebten wir in diesem Jahr in Paris und Hamburg.
Christelle Brua (Le Pré Catelan) und Christian Hümbs (Haerlin) setzen Maßstäbe. So unterschiedlich beide die Pâtisserie interpretieren, so grandios und richtungsweisend sind ihre Kreationen.

Es bedarf auch keiner weiteren Erwähnung, dass Cremes und Espumas, Gels und Blümchen auf deutschen Teller fröhliche Urständ feiern oder waren sie nie weg?
Gemüse ist das neue Fleisch? Glauben Sie nur weiter daran.

Ach ja, Paleo-Ernährung. Ist das der neue Trend oder längst wieder weg?
Bin ich für eine solche Entwicklung zu langsam?
Nein, bin ich nicht. Ich kann mich nur nicht entscheiden welche Zeit ich wählen soll.
Altpaläolithikum, Mittelpaläolithikum oder lieber doch Jungpaläolithikum?
Ich hoffe die Anhänger des Steinzeitmampfes haben mehr Humor als manche ihrer vegan lebenden Kollegen.

Zum Schluß noch ein ernstes Wort:
Ich danke allen Küchenchefs/innen und Restaurantleiter/innen die so freundlich waren, mich meine Berichte bebildern zu lassen. Wir werden so manchen Küchenchef in Deutschland, der Ungezwungenheit und Lässigkeit propagiert, fehlende Tischdecken als modern verkauft und sobald man die Kamera zückt seine konservative Grundeinstellung offenbart, weiter meiden. Es bleiben noch so viele aufgeschlossene und moderne Küchenchefs von denen zu berichten es sich lohnt.

Für das Jahr 2016 wünsche ich Ihnen, dass alle Ihre Wünsche in Erfüllung gehen.
Bleiben Sie gesund

Ihr
Bernhard Steinmann

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