Brasserie Lamazère

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Spekulatius, Vanillekipferl, Früchtebrot, Zimtsterne, Christstollen, Lebkuchen, die Vorweihnachtszeit ist schon eine große kulinarische Herausforderung. Es wird Zeit, abzuschalten und ein Kontrastprogramm laufen zu lassen.

Berlin bietet genug Alternativen und so entscheiden wir uns für die Brasserie Lamazère, kürzlich mit einem Bib-Gourmand versehen und am Stuttgarter Platz (Stutti) verortet. Hier in Charlottenburg macht man nicht so viel Theater um alles und jeden. Hier wird nicht jeden Tag das Rad neu erfunden. Hier geht man essen, fühlt sich wohl und lässt Schauspieler und Politiker links liegen, damit auch diese einen entspannten Abend verbringen können, ohne dass sie durch fotografierede Gäste und Selfiefreaks gestört werden. So geschehen auch an diesem Abend in der Brasserie.

Régis Lamazère, dessen Eltern ein rennomiertes Restaurant in Paris betrieben hatten, hat sich mit seinem eigenen Restaurant verwirklicht.

In der Küche sorgt Anthony Joynes mit seinen Kollegen für die Zufriedenheit der Gäste.

Die Brasserie ist bis auf den letzten Platz besetzt. Die ästhetische Gestaltung ist wenig formell, schlicht bis rustikal. Die Tische beklagenswert klein, so sitzt man in drangvoller Enge und kommt schnell mit den Nachbarn links und rechts ins Gespräch. Eben eine Brasserie.

Wir suchen uns unterschiedliche Speisen aus, damit wir einen größeren Einblick in die Leistungsfähigkeit der Küche erhalten.

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Zum Start gibt es Oeufs Cocotte mit Bayonner Schinken.

Die Eier aus dem Näpfchen werden von der luftgetrocknetem Schinkenspezialität aus dem französischen Baskenland begleitet. Dies allein bringt bereits eine würzige Note, ergänzt mit Schnittlauch und/oder Petersilie. Nicht nur zum Frühstück geeignet, wie man sieht.

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Terrine de Foie Gras mit Brioche, Apfel-Vanille.

Knuspriges Brioche darf natürlich nicht fehlen.
Ein so erwartetes Geschmackserlebnis. Besonders die Apfelnoten passen hervorragend zur Foie Gras.

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Kabeljau mit Zitronenkruste, Zwiebel-Pinienkerne, Rosinenragout.

Der gut gegarte Fisch überrascht mit krosser Zitronenkruste. Das Ragout mit seiner milden Süße ergänzte vortrefflich und bringt der Küche ein Sonderlob ein.

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Schweineconfit mit Rosenkohl, Steckrübe und Butternusskürbis.

Ein wuchtiges Gericht, eine echte Schlemmerportion.
Gekrönt mit dem besten Rosenkohl meines Lebens.

Fondant au Chocolat mit Creme Anglaise (o.A.)

Der Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern trägt den Wow-Effekt in sich.
Mag die Zubereitung auch unkompliziert sein, die Freude auf Seiten des Essers ist gewiss.

Wein und Service:

2012, Pinot Blanc, Domaine Josmeyer
2012, Bourgogne Blanc, Domaine Bachelet-Monnot

Der weingeneigte Gast wird mit dem Angebot bestens zurecht kommen.
Die Tropfen sind erschwinglich und gut.

Der Service ist freundlich und trotz stressgeplagten Einsatzes aufmerksam und engagiert.

FAZIT:

Freunde der traditionell französischen Küche werden sich hier wohlfühlen.

Die Gerichte sind handwerklich tadellos zubereitet, die Portionen reichlich.
Ohne verspielte Details werden die Kombinationen kreativ gestaltet.
Ausgezeichnete, frische Zutaten sind selbstverständlich.

Die Brasserie erreichen Sie mit dem nachfolgenden Link.

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