Meiner Meinung nach…
…ist derzeit für Gourmets die bemerkenswerte Zeit einer vielfältigen Beachtung angebrochen.
Die großen Restaurantführer erscheinen in diesen Tagen und heben oder senken den Daumen über Deutschlands Kochelite.
Sterne, Hauben, Punkte und sogar Pfannen, was es nicht alles gibt, sollen verdeutlichen, wer am besten dekonstruiert, gart, kocht, schnippelt und was weiß ich noch alles.
Wo wird der Gast am besten bedient, bespaßt, unterhalten, gesättigt und begeistert.
Dies alles wiederholt sich Jahr für Jahr, werden Hoffnungen geweckt, ebensolche zerstört, Nachwuchs gefeiert und Altgediente bejubelt. Es ist die Zeit, in der auch Blätter und Journalisten auf Gourmetrestaurants aufmerksam werden, deren Kernkompetenz dies nun einmal nicht gerade ist. Ein Überangebot an Meldungen prasselt auf den Freund der gehobenen Küche ein und füttert ihn mit Informationen, die der Kenner längst aufgenommen hat. Zwei, drei Monate dauert dieses Phänomen an, bevor das Interesse erlischt und der geneigte Gourmet oder besternte Koch wieder die ungeteilte Aufmerksamkeit ausschließlich der Fachpresse genießt.
Dann kehrt wieder Normalität in den Alltag der gehobenen Gastronomie, dann wird es wieder ruhiger in der kleinen Welt der Genießer und derjenigen, die zu dem Genuss verhelfen. Die Spitzengastronomie kehrt, gemessen an der Gastronomie im Allgemeinen, in ihr Nischendasein zurück.
Berlin, 7. November 2012
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