PALAZZO

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Mein heutiger Bericht ist für diesen Blog vielleicht etwas ungewöhnlich.
Die „Erlebnisgastronomie“ ist nicht gerade mein beliebtester Tummelplatz.
Die Ausnahme von der Regel ist zwei Personen geschuldet, die ich überaus schätze und die mehr oder weniger eng mit diesem gastronomischen Konzept verbunden sind.

Da wäre zunächst Hans-Peter Wodarz. Seit den 1990er Jahren hat er die Verbindung von Gastronomie und Varieté auf eindrucksvolle Art in Deutschland wiederbelebt. „Panem et Circenses“ und „Pomp, Duck and Circumstance“ seien hier beispielhaft genannt. Die zweite Person die ich hier ansprechen möchte ist Kolja Kleeberg. Ein weit über die Grenzen Berlins bekannter Sternekoch, der mit seinem leider nun geschlossenen Restaurant „Vau“ durchaus als eine „Institution“ in Berlin bezeichnet werden darf.
Wodarz und Kleeberg muss man nicht näher beschreiben. Dafür sind sie wohl ausreichend in Deutschland bekannt.

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Es ist wieder Varieté-Saison. Die 10. Saison geht bis 5. März 2017 und es gastiert die Ensemble-Show „Kings & Queens“ im Palazzo in Berlin. Ein dreieinhalbstündiger temporeicher Abend. Die aufwendig inszenierte Show ist herrlich schräg, romantisch und intrigant. Eine kulinarische Komödie in drei Akten und vier Gängen mit beeindruckender Artistik, Theaterkunst und Livemusik.

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Von links: Hans-Peter Wodarz, Maximilian Rambaek (Idee/Konzept/Regie), Kolja Kleeberg.

Der Spiegelpalast mit Interieur wird mit 14 LKW-Ladungen angeliefert und wiegt 15 Tonnen. Bis zur vorletzten Jahrhundertwende wurden die Zelte vor allem als mobile Tanzpavillons genutzt und Woche für Woche in einer anderen Stadt aufgebaut.

Kommen wir nun zum Vier-Gang-Menü. Auf diesem Gebiet fühle ich mich deutlich wohler.

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Vorspeise:
Thunfisch-Tatar mit Zitronen-Kräuter-Sauce, Avocado- Olivensalat und Minz-Taboulé.

Taboulé wird bei uns häufig als Bulgursalat bezeichnet und kommt aus der arabischen Küche. Das Gericht wird von leichten Säure- und Minznoten dominiert, ist letztendlich aber sehr gefällig.

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Zwischengang:
Rote-Bete-Karottensuppe mit Ingwer, Orange und kleinen Jakobsmuscheln.

Auch hier erleben wir eine wohlgefällige Kombination mit deutlichen Würznoten.

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Hauptgang:
Confierte Entenkeule mit Feigensauce, Chicorée, Granatapfel und Kartoffelkrapfen.

Die Entenkeule ist wunderbar gegart. Die Begleiter sind geschickt ausgewählt und ergeben ein stimmiges Gericht.

Insgesamt muss man sagen, dass die Qualität des Essens bemerkenswert ist.
Das Handwerk stimmt und die Kreationen sind geschickt balanciert.

Dessert (o.Abb.):
Schokoladenkuchen „Königin von Saba“ mit eingelegten Kirschen und Stracciatella-Eis.

Damit möchte ich meinen Ausflug in die Erlebnisgastronomie für heute, jedoch nicht für alle Zeit, beenden.

Weitere Informationen zur Show erhalten Sie auf www.palazzo.org/berlin

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