Sterne, Sterne, Sterne

Der neue Guide Michelin wurde soeben vorgestellt und in wenigen Tagen folgt die Neuausgabe des Gault&Millau Deutschland für das Jahr 2014.

Jetzt und in den nächsten Wochen wendet sich die Presse wieder einer interessanten Minderheit in Deutschland zu. Eine kleine Gruppe von Menschen, verteilt über das ganze Bundesgebiet, ohne Schutzanspruch, ja man kennt sich sogar untereinander kaum: Die Gourmets. Sie werden derzeit mit Berichterstattungen über die Küchenchefs des Landes überschüttet. Sie lesen Dinge, die sie ohnehin längst wissen und nur manchmal etwas Neues.

Das Wort Minderheit scheint, meiner Meinung nach, auf den ersten Blick etwas übertrieben. Doch rechnet man die zu besetzenden Plätze in den Restaurants der Spitzenklasse zusammen wird deutlich, was ich damit sagen will. Ohne Gewähr und nur grob von mir geschätzt, komme ich bei 20 Geschäftstagen im Monat und bei einmaliger Belegung der Plätze pro Tag, bei den einhundert am höchsten bewerteten Restaurants auf ca. 81.300 Plätze. Wer schnell rechnet, kommt im Schnitt auf knapp 41 Plätze pro Restaurant, zugegebenermaßen eher etwas großzügig ausgelegt. Klingt doch nicht so schlecht – oder?

In diesem Jahr aber, saß ich so manches Ma(h)l in Restaurants, die noch nicht einmal zehn Gäste aufweisen konnten. Deprimierend. Nicht für mich. Das kann ganz interessant sein. Für die Küchencrew und das engagierte Servicepersonal ist das aber nicht so lustig.
Zum Glück gibt es aber auch positive Beispiele. Wie immer im Leben.

Nun zur aktuellen Sternevergabe.
Jedes Jahr verlieren einige Restaurants ihre Sterne. Das hat selbstverständlich unterschiedliche Gründe. Oftmals schließen Restaurants oder verändern das Konzept. Auch kommt es vor, dass die Leistung als nicht mehr ausreichend angesehen wird.
Die Zahl der Restaurants die ihre Klassifizierung verlieren oder abgeben ist gemessen am Ergebnis des letzten Jahres nicht auffällig. Erinnert man sich an die Meldungen im Laufe des Jahres hierzu, ist es eher ermutigend.

Bei den Dreisternern ist die Mannschaft komplett. Das elfte Restaurant heimste die Höchstzahl an Sternen ein. Mein Glückwunsch geht nach Rottach-Egern zur Crew des Restaurants Überfahrt. Erst kürzlich besucht und die Aufwertung erahnt, verbinde ich damit die Hoffnung, dass Christian Jürgens unverkrampfter und entspannter den Kontakt mit seinen Gästen pflegen kann, als ich es noch im August erlebt habe.

Mein Glückwunsch geht an dieser Stelle an alle, die neu besternt oder bestätigt wurden.
Hervorheben möchte ich gerne Harald Wohlfahrt aus Baiersbronn, der seit schier unzähligen Jahren drei Sterne hält.
Wo Baiersbronn schon erwähnt wird, darf auch Jörg Sackmann nicht fehlen, der endlich seinen zweiten Stern sein eigen nennen kann. Diesen hätte ich bereits 2005 an die Küchencrew überreicht, die mich schon damals mehr als erstaunt hat.
In bleibender Erinnerung: Involtini von der Seezunge mit Flusskrebsen, Pata Negra, Grissini und Gnocchi.

Und schließlich das Les Solistes by Pierre Gagnaire in Berlin.
Im Januar, bereits bei der Eröffnung, war ich von Speis und Trank mehr als angetan.

Unvergessen auch die Abende bei Juan Amador, Christian Bau und all denen, die auf meinem Blog mit Text und Bild Aufnahme gefunden haben.

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