Es gibt niemanden, der nicht isst und trinkt,
aber nur wenige, die den Geschmack zu schätzen wissen.
Konfuzius
Die Liste der „The World‘s 50 Best Restaurants“ ist wieder erschienen und die Freude in Dänemark dürfte groß sein, hat doch das Kopenhagener Restaurant Noma mit René Redzepi den ersten Platz erklommen. Auch mich erfreut dies besonders, bin ich doch einerseits ein Freund dieser polarisierenden Liste und andererseits verschwindet damit das Noma im nächsten Jahr von der Liste, da die jeweilige Nummer 1 nicht mehr mitspielen darf. Die letztmalige Nummer 1, Mauro Colagrecos Mirazur musste ja bereits von der Liste verschwinden.
Mauro Colagreco (rechte) und der Autor (© privat)
Ebenfalls in Kopenhagen beheimatet ist die Nr. 2, das Restaurant Geranium mit Rasmus Kofoed und damit Anwärter auf die nächstjährige Nr. 1.
Tim Raue bei den Berliner Chefdays 2018 (© Bernhard Steinmann)
Das erste in Deutschland beheimatete Restaurant findet man auf Platz 31, das Restaurant Tim Raue. Glückwunsch an Marie-Anne Wild und Tim Raue.
Noch einmal ist Deutschland auf der Liste vertreten, Platz 45 für das Berliner Nobelhart & Schmutzig. Herzlichen Glückwunsch an Billy Wagner und sein Team.
Das war es dann auch schon für die Restaurants in Deutschland die von leidenschaftlichen Restaurantbesuchern doch als so „mega“, „geil“ „lecker“, „Hammer“ wahrgenommen werden. Keines der deutschen Dreisterner hat es in die Liste geschafft. Elverfeld, Bau, Müller, Fehling, Wissler, ja wo sind sie denn? Oder muss man fragen, was köcheln sie denn so zusammen, das keine Aufmerksamkeit bei den Juroren erregt? Die Liste entsteht aus den Stimmen der World’s 50 Best Restaurants Academy, die aus über 1.000 internationalen Restaurantfachleuten besteht und ein Geschlechterverhältnis von 50/50 aufweist. Bewertet werden Restaurants in 26 Regionen auf der ganzen Welt.
Die besonders von Corona gebeutelte deutsche Gastro-Branche scheint die internationale Aufmerksamkeit zu verlieren. Vielleicht muss man auch einmal fragen, wen die deutschen Juroren so alles auswählen.
Mal ehrlich, den meisten Restaurantbesuchern in diesem Land sind die gehypten Listenstürmer überhaupt nicht bekannt. Allenfalls durch die Liste selbst. Stilistisch jedenfalls muss man sich in Deutschland nicht verstecken. Ob das Sosein in Heroldsberg oder das Essigbrätlein in Nürnberg, um nur mal zwei zu nennen, müssen sich nicht verstecken. Marco Müller vermisse ich schon auf der Liste, Wissler hatte jahrelang dort gestanden.
Kein Grund zu verzweifeln. Wichtiger als jede Liste ist das Reservierungsbuch der Restaurants und da sieht es doch nicht mal so schlecht aus. Also lassen Sie sich die Laune nicht verderben beim Studium der nachfolgenden Plätze 1 bis 50.
1. Noma (Kopenhagen, Dänemark)
2. Geranium (Kopenhagen, Dänemark)
3. Asador Etxebarri (Atxondo, Spanien)
4. Central (Lima, Peru)
5. Disfrutar (Barcelona, Spanien)
6. Frantzen (Stockholm, Schweden)
7. Maido (Lima, Peru)
8. Odette (Singapur)
9. Pujol (Mexiko-Stadt, Mexiko)
10. The Chairman (Hongkong, China)
11. Den (Tokio, Japan)
12. Steirereck (Wien, Österreich)
13. Don Julio (Buenos Aires, Argentinien)
14. Mugaritz (San Sebastian, Spanien)
15. Lido 84 (Gardone Riviera, Italien)
16. Elkano (Getaria, Spanien)
17. A Casa do Porco (Sao Paulo, Brazilien)
18. Piazza Duomo (Alba, Italien)
19. Narisawa (Tokio, Japan)
20. Diverxo (Madrid, Spanien)
21. Hisa Franko (Kobarid, Slovenien)
22. Cosme (New York City, USA)
23. Arpege (Paris, Frankreich)
24. Septime (Paris, Frankreich)
25. White Rabbit (Moscow, Russland)
26. Le Calandre (Rubano, Italien)
27. Quintonil (Mexiko-Stadt, Mexiko)
28. Benu (San Francisco, USA)
29. Reale (Castel di Sangro, Italien)
30. Twins Garden (Moskau, Russland)
31. Restaurant Tim Raue (Berlin, Deutschland)
32. The Clove Club (London, Großbritannien)
33. Lyle’s (London, Großbritannien)
34. Burnt Ends (Singapur)
35. Ultraviolet by Paul Pairet (Shanghai, China)
36. Hof Van Cleve (Kruishoutem, Belgien)
37. SingleThread (Healdsburg, California, USA)
38. Borago (Santiago, Chile)
39. Florilege (Tokio, Japan)
40. Suhring (Bangkok, Thailand)
41. Alleno Paris au Pavillon Ledoyen (Paris, Frankreich)
42. Belcanto (Lissabon, Portugal)
43. Atomix (New York City, USA)
44. Le Bernardin (New York City, USA)
45. Nobelhart & Schmutzig (Berlin, Deutschland)
46. Leo (Bogotá, Kolumbien)
47. Maaemo (Oslo, Norwegen)
48. Atelier Crenn (San Francisco, USA)
49. Azurmendi (Larrabetzu, Spanien)
50. Wolfgat (Paternoster, Südafrika)
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