Meiner Meinung nach… der Große Guide 2024

Der Große Guide – Cover

Der Große Restaurant & Hotel Guide für das Jahr 2024 ist erschienen, der „Feinschmecker Guide 2024“ bereits in der Bücherwand versteckt, der Guide Michelin 2024 ist kurz vor der Präsentation und der Gault&Millau Deutschland 2023/24 wartet noch etwas auf seinen Nachfolger. Die Zeit der Veröffentlichungen bringt das Thema Spitzengastronomie kurz in den Blickpunkt der Medien, bevor Blogger, selbsternannte Restauranttester und Hobbyfotografen die Berichterstattung wieder übernehmen.

Mit dem Erscheinen der Restaurantführer einher geht natürlich die Kritik an den Unzulänglichkeiten derselben, der Auswahl der falschen Köche, der fehlenden Belobigung angeblich unterbewerteter Restaurants und überhaupt. Ein ergiebiges und immer wieder junges Thema welches Raum für Diskussionen eröffnet. 

In Deutschland gibt es derzeit neun Restaurants mit einer Auszeichnung von drei Michelinsternen. In beliebiger Reihenfolge tauchen diese auch in allen anderen Restaurantführern vorne auf. Danach setzt sich die eigene Vorstellung von Kochkunst und deren Einordnung durch.

Der „Große Guide“ kennt die kulinarischen Schwergewichte der Branche selbstverständlich ebenso, doch mein Schwerpunkt lieg eher in den nicht so häufig besprochenen, oftmals eher regionalen Fixpunkten. Irgendwie fühle ich mich daher hier besonders gut aufgehoben und informiert.

Natürlich wird auch ein Koch des Jahres ausgezeichnet. Diesmal Anton Gschwendtner aus dem „Atelier“ München. Zu meinem Ärger erst auf Seite 109. Ich hätte diese Rubrik viel lieber am Anfang, man findet sie dort einfach schneller. Das war übrigens mal so. Lang, lang ist’s her.

Es folgen weitere Auszeichnungen und beim Aufsteiger 2024 hat man gar mehrere gefunden.

„Ein Guide für Gäste“ steht auf dem Cover der 27. Ausgabe. Wie wahr. Schon bei den Auszeichnungen kann man erkennen, dass es um mehr als um handwerklich orientierten Mainstream geht. So wurde André Sieber vom Restaurant Camera, Hohenkammer, Patissier 2024, Schwingshackl Esskultur in Bernried zur Neueröffnung 2024 oder Maximilian Schmidt, Roter Hahn, Regensburg einer der Aufsteiger 2024.

Dies alles zeugt von großer Kenntnis in Vielfalt, Qualität und Breite. Ob regional oder traditionell, es gibt so viele gute Häuser, die es wert sind einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Gute Restaurants sollten nicht im Verborgenen blühen. Wobei der Große Guide sich nicht auf Deutschland beschränkt sondern Österreich, die Schweiz und Südtirol mit einbezieht.

Die Texte sind im Wesentlichen schlüssig, sachlich gehalten und informativ. Es gibt, wie bei Restaurantführern üblich, zahlreiche Zeichen für Klassifizierungen und allgemeine Zeichen, die jedoch ausführlich zu Beginn des Buches erklärt werden. Mit diesen Hilfen ist man ausreichend über die Angebote von Hotels und Restaurants informiert. Die Klassifizierungen sind darüber hinaus für die Erstellung von Ranglisten von Bedeutung. Schließlich muss doch in unserer Gesellschaft immer einer der Beste sein.

So sehr ich den sachlichen Ton schätze, so sehr mag ich aber auch den Witz und die Frechheit eines Gault&Millau, wohl mehr vermutend als wissend, dass der Große Guide so etwas nicht im Sinne führt.

Auf knapp 900 Seiten kann man intensiv stöbern, Anregungen erhalten,  auch eigene Erfahrungen bestätigt sehen oder seine gänzlich konträre Auffassung gegenüberstellen. Am Ende entscheidet der persönliche Eindruck und das Empfinden des Gastes.

Wieder einmal habe ich mit der Neuausgabe des Großen Guides einen hilfreichen Begleiter zur Hand, der aktuelle Informationen für mich bereithält. Um in der Bücherwand keine Langeweile aufkommen zu lassen ist die Jahreszahl auf dem Buchrücken etwas kleiner ausgefallen. Die Linie zu halten ist im Innern ohnehin wichtiger als auf dem Buchrücken.

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