Guide Michelin Deutschland 2023 – Ein Kommentar

Es war mal wieder soweit. Endlich, möchte man fast sagen. Der Guide Michelin hat seine neuen Sternerestaurants verkündet und die Rekordzahl von 334 erreicht. Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor des Guide Michelin, scheint darauf sehr stolz zu sein. Von einer Krise in der gehobenen Gastronomie hört man nichts.

(Fotos zum Vergrößern bitte anklicken)

                                                                                                         Fast alle neuen „Einsterner“

Die Berliner dürfen sich über zwei neue Sternerestaurants freuen, das Bonvivant und The NOname. Auf Einzelheiten möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, das kommt später bei den Restaurantberichten.

Recht unauffällig finde ich die mit einem zweiten Stern aufgewerteten Restaurants. Es handelt sich um

L.A. Jordan in Deidesheim

Lakeside in Hamburg

Votum in Hannover

sein in Karlsruhe

Alois – Dallmayr Fine Dining in München

Cœur D’Artichaut Münster (Westfalen)

Gourmetrestaurant Dichter in Rottach-Egern

Mühle in Schluchsee

Unter unauffällig verstehe ich die Tatsache, dass man das Ergebnis sehr gut nachvollziehen kann. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass das Erscheinen des Guides regelmäßig zu Diskussionen führt. Die neuen Zweisterner haben es verdient und dürfen sich der Aufmerksamkeit der Gäste und Kritiker gewiss sein.

Bei den sogenannten Einsternern sieht es schon etwas anders aus. Da ist mächtig Vielfalt angesagt. Da leuchten so manche Sterne kräftig während andere dezent flackern. Dafür ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Bei Jan Hartwig und seinem Restaurant JAN in München dürften die Meinungen eher nicht auseinandergehen. Zwar existiert das Restaurant erst seit ca. 5 Monaten, doch wer Jan Hartwig kennt weiß, dass er einer der kreativsten Köche in Deutschland ist und sich in der Riege der „Dreisterner“ auf keinen Fall hinten anstellt.

                                                                                             Jan Hartwig im Interview

Auch eine heftige Portion Selbstbewusstsein schlägt einem bei dieser Neueröffnung entgegen. Wer würde es wohl sonst wagen für ein Menü sofort 295 € (ohne Getränke) aufzurufen. Über das JAN werde ich natürlich ebenfalls berichten.

Erwähnen möchte ich der guten Ordnung halber, dass auch einige „Awards“ verliehen wurden. Das machen andere Restaurantführer ebenso.

Der Sommelier Award 2023 ging an Christophe Meyer im Le Pavillon in Bad Peterstal-Griesbach,

der Service Award 2023 an Mona Schrader, Jante in Hannover,

der Young Chef Award 2023 an Alina Meissner Berbout, Bibraud Restaurant 

und der Mentor Chef Award 2023 an Christian Bau, Victor’s Fine Dining in Perl-Nennig.

Letztlich wurde die mäßig spannende Veranstaltung mit diesen Awards unnötig in die Länge gezogen. An der Moderatorenstelle sollte noch nachjustiert werden.

Ein Wort noch zu den gestrichenen Sternen. Wie immer haben einige Restaurants geschlossen oder das Konzept geändert. So oder so ähnlich läuft das jedes Jahr. Spektakuläre Abwertungen waren, meiner Meinung nach, diesmal nicht dabei. Die Spitzenklasse mit drei Sternen konnte aufatmen. Alle zu Recht?

Die Chefs der 3-Sterne-Restaurants. In der Mitte Gwendal Poullennec

Fotos: Bernhard Steinmann

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