Es war unser freier Abend in Lyon, für den wir nichts geplant hatten. Da wir jedoch ein bisschen was knabbern mussten, fragten wir kurzfristig im Restaurant Le Neuvième Art an und konnten noch einen Tisch ergattern.
Das Restaurant ist modern eingerichtet, nicht sehr groß und voll besetzt. Christophe Roure eröffnete es gemeinsam mit seiner Frau Nati 2014 in Lyon. Nur wenige Monate nach der Eröffnung, verlieh der Guide Michelin der „Neunten Kunst“ zwei Michelinsterne.
Roure erkochte bereits früher Michelinsterne. Er hatte Engagements bei namhaften Köchen wie Paul Bocuse und Pierre Gagnaire, was unsere Erwartungen an den Abend steigerte. Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Amuse Gueule:
(Zur Vergrößerung bitte die Fotos anklicken)
Tomate und Parmesanchip
Foie gras poele, Melon Anise et Feve de Tonka
Man kann unschwer beim Betrachten des Fotos erahnen, wie fruchtig und leicht die Foie gras begleitet wird.
Dentelles de Saint-Pierre sur une Creme de Haddock,
Dulse et Coeur de Palmiers Frais
Der butterzarte Fisch wird als „Schnürsenkel“ präsentiert und windet sich in einer leichten Sauce. Eine Anrichteweise, wie man sie auch bei Troisgros finden kann.
Boeuf Wagyu „Blackmore“ Cuit au Feu de Bois,
Celeri Boule en Croute de Sel,
Et Poudre de Menthe
Das erstklassische Fleisch kommt aus Australien. Eine sehr gute Qualität, wie wir sie schon im Le Cinq in Paris bestaunen konnten.
Chicoree und in der Salzkruste gebackener Sellerie bilden den Kontrast.
Für die Sauce verwendet die Küche Foie gras, Gin und schwarzen Knoblauch. Damit wird das köstliche Fleisch geschmacklich unterstützt.
Ein Gericht, welches alle Sinne anspricht. Befreit von überflüssigen Begleitern kommen die verwendeten Produkte besonders gut zur Geltung.
Himbeere, Vanille und Schokolade
auf Kiefernrinde serviert.
Sieht nett aus, jedoch mag ich diese Art von Präsentationen nicht besonders.
Gateau Napolitain Poire Chocolat,
Sorbet Poire d´Ete
Soupe de Peches Blanches,
Bulle de Verveine et Granite SpheriQue
Die Desserts sind von der gleichen guten Qualität wie das vorangegangene Menü.
Wein und Service:
Zum Menü wählten wir einen Chablis Grand Cru, „Les Clos“, dessen Jahrgang mir leider entfallen ist.
Die Servicemitarbeiter waren überaus herzlich und engagiert. So trugen sie ihren Teil zum Gelingen des Abends bei.
FAZIT:
Christophe Roure überrascht seine Gäste mit subtiler Phantasie und großer Freude an unterschiedlichen Texturen.
Die Gerichte sind geschmacklich sehr gefällig, die wenigen Zutaten gut aufeinander abgestimmt. Klassik und Moderne finden sich in großer Kochkunst wieder. Roure legt dabei viel Wert auf die Technik, wie er sie bei Bocuse oder Gagnaire gelernt hat. Jede kulinarische Kreation besticht durch besondere Harmonie.
Mag auch der Zufall uns hierher geführt haben, so war es zweifellos ein überaus glücklicher Zufall.
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