Für die unterschiedlichsten Bereiche werden Ranglisten, also spezielle Formen von Statistiken, erstellt.
Diese „Hitparaden“ zeigen jeweils eine Reihenfolge vergleichbarer Objekte auf, deren Sortierung durch numerische Werte, sogenannte Ranglistenkriterien erfolgt. Das Ergebnis ist durch eine frei gewählte Verrechnungsmethode beeinflussbar. Alles klar?
Im Sport gibt es hierzu reichlich Beispiele. Streichergebnisse können u. U. die Reihenfolge verändern oder die Vergabe doppelter Punktzahlen, wie bei der Formel 1 im letzten Rennen oder doppelte Punktevergabe bei Bergankünften der Tour de France. Meine Lieblingsrangliste war lange Zeit die Tennisweltrangliste, als ein junger Mann aus Leimen so erfolgreich und begeisternd Tennis spielte.
Ranglisten und/oder Rangordnungen konnten mittlerweile auch in die Welt der Gourmets eindringen und an Bedeutung gewinnen. Stellvertretend nenne ich das Hornstein-Ranking (http://hornsteinranking.de/hl/home) welches als „Hornstein-Liste“ erstmals 1981 publiziert wurde. Alle Listen aufzuzählen würde jedoch den Rahmen sprengen.
Meiner Meinung nach wird mit der Veröffentlichung der „The World’s 50 Best Restaurants“
Jahr für Jahr eine der bedeutensten Ranglisten für Gourmets vorgestellt. Über den gesamten Globus sind die aufgeführten Restaurants verteilt und eignen sich trefflich, darüber zu diskutieren, weshalb gerade dieses Restaurant so hoch angesehen ist und jenes so schlecht bewertet wird. Eine internationale Jury aus Kritikern, Food-Redakteuren und Köchen benennt die Restaurants und sorgt jedes Jahr für reichlich Diskussionen.
Natürlich ist Deutschland aus Binnensicht immer unterrepräsentiert und beklagt dies auch lautstark. Im letzten Jahr konnte Joachim Wissler mit dem Restaurant Vendôme in der Rangliste einen hervorragenden zehnten Platz belegen und damit die beste Platzierung aufweisen, die jemals ein deutsches Restaurant erreicht hat.
Erwähnen sollte ich noch, dass die sogenannte „Avantgarde“ hier den Ton angibt und viele erstklassige, auf eher französische Klassik spezialisierte Restaurants, weniger Beachtung finden.
Am 28. April 2014 war es wieder einmal soweit und die mit Spannung erwartete Liste wurde veröffentlicht. Jubel und Wehklagen darf erneut einsetzen.
Aus der deutschen Binnensicht betrachtet, ist der 12. Platz für das Restaurant Vendôme, Bergisch-Gladbach, ein hervorragendes Ergebnis. Der Glückwunsch geht an Joachim Wissler, der seit Jahren zu den besten Köchen Europas zählt. Die Eindrücke meines letzten Besuches finden Sie hier: https://www.bsteinmann-gourmet-unterwegs.de/vendome/
Um zwei Plätze auf 28 verbessert hat sich das Aqua, Wolfsburg. Sven Elverfeld begeistert weiterhin ein interessiertes internationales Publikum.
Den ersten Platz zurückerobert hat jedoch Rene Redzepi mit seinem „Noma“ in Kopenhagen und damit den Vorjahressieger, El Celler de Can Roca, auf den zweiten Rang verwiesen.
Redzepis originelle Experimentierfreudigkeit, sein eigenwilliger Stil und sein spielerischer Umgang mit der nordischen Küche hat die Juroren überzeugt.
Ich möchte an dieser Stelle aber nicht die Gesamtliste abarbeiten und kommentieren.
Jeder kann sich mit nachfolgendem Link auf der Seite von „The World´s 50 Best Restaurants – sponsored by S. Pellegrino & Acqua Panna“ einen Eindruck verschaffen.
http://www.theworlds50best.com
Da 50 Plätze ein bisschen wenig wären, gibt es natürlich auch noch die Ränge 51 bis 100.
Dort finden wir auf Position 78 den überaus kreativen Berliner Tim Raue und auf Platz 83 endlich auch, meiner Meinung nach, Deutschlands besten Koch, Harald Wohlfahrt, mit der „Scharzwaldstube“ aus Baiersbronn.
Pierre Gagnaire, einer der weltbesten Köche, findet sich mit seinem Pariser Stammhaus auf Rang 92 wieder. Die kleinen Problemchen hatte ich im Mai letzten Jahres bereits thematisiert. An meiner hohen Wertschätzung für diesen außergewöhnlichen Küchenchef
ändert dies nichts.
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